Pfingstbrief 2024

Liebe Freundinnen und Freunde des BasisGesundheitsDienstes,

seit fast 40 Jahren besteht unsere Partnerschaft mit der Diözese Jabalpur in Zentralindien. Davon war Bischof Gerald Almeida 27 Jahre unser erster Ansprechpartner vor Ort. Nun wurde er in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Der BGD-Vorstand bedankt sich für die enge Zusammenarbeit, die stets von Vertrauen und Ehrlichkeit geprägt war. Das hohe Engagement und die Weitsicht, mit der Bischof Almeida das Bistum geleitet hat, haben uns immer wieder beeindruckt und auch uns motiviert, uns weiter für die Ziele unseres Vereins einzusetzen. Bischof Almeida hat mit seiner Arbeit in besonderer Weise dazu beigetragen, dass die am Rande der Gesellschaft stehenden Ureinwohnerinnen und Ureinwohner (Adivasi) in den Blick genommen werden. Sein großer Einsatz für die verschiedenen Projekte der Diözese mit dem BGD hat für viele dieser Menschen zu einer spürbar positiven Veränderung geführt.

Wir wünschen Bischof Gerald Almeida alles Gute, viel Gesundheit und Gottes Segen!

Am 08. April wurde der neue Bischof Dr. Valan Arasu von seinem Amtsvorgänger geweiht und ins Amt eingeführt. Die Zeremonie, die mit großer Feierlichkeit und Tradition abgehalten wurde, konnte auch live im Internet verfolgt werden. Arasu ist in der Diözese bekannt, da er bereits viele Jahre als Leiter des St. Aloysius‘ College in Jabalpur tätig war.

Der BGD-Vorstand ist davon überzeugt, dass auch unter Bischof Arasu die Partnerschaft mit dem Bistum Jabalpur auf Augenhöhe weitergeführt werden wird. Wir freuen uns sehr darüber, dass der neue Bischof im Rahmen eines Romaufenthalts im Herbst dieses Jahres einen Besuch in Münster angekündigt hat.

Gruppenbild mit neuem und altem Bischof von Jabalpur

Projektreise im Februar 2024

Harriet Veldtrup und Mechthild Black-Veldtrup kamen am 08. Februar am Flughafen in Jabalpur an. Fünfeinhalb Jahre nach dem letzten Besuch einer Gruppe des BGD dort und nach der Pandemie wurde es höchste Zeit, den ganz persönlichen Kontakt zu unseren Partnerinnen und Partnern im Bistum Jabalpur wieder aufzunehmen und unsere Projekte in Augenschein zu nehmen. Dies galt umso mehr, als zu diesem Zeitpunkt feststand, dass der neue Bischof im April in sein Amt eingeführt wird. So konnten wir resümierend mit Bischof Almeida auf unsere langjährige enge Zusammenarbeit zurückschauen und den aktuellen Sachstand festhalten; wir konnten aber im Kennenlernen des neuen Bischofs auch über Kontinuitäten und künftige Projekte sprechen.

Ein genereller Eindruck war, dass sich im Bundesstaat Madhya Pradesh etwas tut: Die indische Regierung sorgt für Straßen; sie tut mehr als früher für die Elektrizitätsversorgung, auch auf dem Land. Sie tut jedoch wenig gegen die Armut. So haben wir die Dörfer ebenso archaisch erlebt wie vor Jahren. Und wir sahen den zunehmenden Hindu-Nationalismus, der sich überall sichtbar in orangen Wimpeln und Flaggen äußert, aber erfuhren auch von Ressentiments und Schikanen gegen religiöse Minderheiten wie den Christen.

Die Armut der Menschen – vor allem auf dem Lande

Wir haben in acht Tagen 15 Stationen in den Städten Jabalpur und Katni, vor allem aber auf dem Land besucht. Wir haben Lehrerinnen und Lehrer getroffen, die uns erzählten, dass sie selbst in den Schulen des Bistums und den Boardings, die der BGD gebaut hat, aufgewachsen sind. Es scheint typisch zu sein, dass die erste Generation, die dem Teufelskreis von Unbildung und Armut entkommt, in pädagogische Berufe, aber auch in die Pflege strebt. Trotzdem: Es gibt immer noch so viele, die auf Hilfe angewiesen sind, um bessere Bildungschancen zu erhalten! Die Boardings spielen dabei eine große Rolle: Nicht nur deshalb, weil die Schülerinnen und Schüler sich oft unzumutbar lange Wege zur Schule ersparen, sondern auch, weil die Betreuerinnen und Betreuer in den kirchlichen Boardings für Extra-Unterricht sorgen, der die Inhalte des Schulunterrichts vertieft und ergänzt.

So waren wir froh, dass wir das neue Jungenboarding an der großen Schule in Junwani, vier Autostunden von der Stadt Jabalpur entfernt, im Bau erlebten – die Baustelle „brummte“ so richtig. Es ist immer noch ungemein schwierig, Bauunternehmen und Handwerker in diese abgelegenen Gegenden zu locken, zumal sich das Bistum sehr klar gegen jede Beteiligung an Korruption wendet.

Es geht voran: die Baustelle des Jungenboardings in Junwani
Father Sibi, Father Abraham, Father Raja vor der Mother Teresa School in Dindori
Hier entstehen die neuen Wohnunterkünfte für jeweils 50 Mädchen und Jungen

Je ein Mädchen- und ein Jungenboarding sind in Dindori geplant – neue Projekte des BGD. In Dindori leben gut 20.000 Menschen. Die kleine Stadt ist Mittelpunkt für ein ausgedehntes ländliches Gebiet. Dort hat das Bistum in Jahrzehnten mit unserer Hilfe ein großes Zentrum aufgebaut: Neben einem Schwerpunkt in Sachen Gesundheit – Krankenhaus, Schwesternwohnheim und Ärztewohnungen – befindet sich dort eine renommierte Schule mit einem großen Einzugsbereich. Und Platz für weitere Gebäude ist auf dem Grundstück vorhanden. Wir wurden herzlich von Father Raja, zuständig für das Krankenhaus, und Father Sibi, zuständig für die Schule, empfangen – beides alte Bekannte. Mit den beiden überblickten wir die künftigen Bauplätze für die Boardings vom Dach des neuen Hauses mit Wohnungen für Ärztinnen und Ärzte.

Wir waren am Ende unserer Reise sicher: Unsere Hilfe kommt an und zeigt inzwischen viele Erfolge. Aber sie ist weiterhin nötig!

Sponsorenlauf der Margaretenschule

Am letzten Tag vor den Osterferien (22. März) betätigten sich alle Schülerinnen und Schüler der Margaretenschule sportlich. Schon seit 39 Jahren unterstützen Generationen von Kindern der Margaretenschule über den BGD das indische Bistum Jabalpur.

Eine genauso lange Tradition hat auch der Sponsorenlauf, bei dem sich die Kinder im Vorfeld Geldspender für jede gelaufene Runde um die Schule suchen.

Die Lehrerin Frau Susanne Freimanis gibt das Startzeichen

Auch in diesem Jahr waren die Kinder eifrig dabei und nahmen einen heftigen Muskelkater in Kauf, damit auch Adivasi-Kinder aus abgelegenen kleinen Dörfern die Möglichkeit zu einer guten Schulbildung bekommen. 16 – 18 Runden im Laufschritt waren da keine Seltenheit. Schließlich wussten die Kinder genau, wofür sie sich so anstrengen.

Im Vorfeld hatten sie viele anschauliche Informationen über das von Armut geprägte Leben dieser indischen Kinder und ihrer Eltern bekommen. So wünschen sich die Margaretenschüler Wohnunterkünfte für Adivasi-Kinder, die bisher keine Schule besuchen konnten.

Luise und Carlotta – erschöpft, aber glücklich

Der Erlös des Sponsorenlaufes fließt unmittelbar in den Bau der beiden Boardings an der „Mother Teresa School“in Dindori.

Noah und Maxi geben alles

Es zeigt sich also immer wieder: Der BGD legt sehr viel Wert auf eine gute und partnerschaftliche Beziehung unmittelbar mit den Menschen vor Ort. Durch die regelmäßigen Kontakte wird diese Partnerschaft immer wieder gestärkt und lebendig gehalten. Beständigkeit und Nachhaltigkeit prägen die Arbeit des BGD!

Ihre Spenden machen dies auch weiterhin möglich!

Mit herzlichen Grüßen aus Münster wünschen wir Ihnen und Ihren Angehörigen eine schöne Sommerzeit!

WeiterlesenPfingstbrief 2024

Weihnachtsbrief 2023

Liebe Freundinnen und Freunde des BasisGesundheitsDienstes,

seit knapp 40 Jahren setzt sich unser Verein durch verschiedene Hilfsprojekte vor allem für die Ureinwohner in unserem Partnerbistum Jabalpur ein. Dabei wurden finanzielle Mittel von mehr als 6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Wir möchten diesen Brief zum Anlass nehmen, um Ihnen – den treuen Förderinnen und Förderern – zu verdeutlichen, warum unserer Meinung nach die Unterstützung für die Menschen in Indien auch weiterhin von so großer Bedeutung ist:

Indien, das bevölkerungsreichste Land der Welt, ist auf dem Weg, zu einer bedeutenden Weltmacht aufzusteigen. Mit einer wachsenden Wirtschaft, einer reichen kulturellen Geschichte und einer überwiegend jungen und arbeitsfähigen Bevölkerung hat Indien in den letzten Jahrzehnten beeindruckende Fortschritte erzielt. Durch die zunehmende internationale Präsenz, z.B. durch den G20-Gipfel oder die erfolgreiche Mondmission in diesem Jahr, gelingt es Indien, sich medienwirksam der Weltöffentlichkeit zu zeigen.

Trotz dieser Entwicklungsfortschritte steht das Land jedoch immer noch vor zahlreichen Herausforderungen: Armut, soziale Ungleichheit, Umweltprobleme und infrastrukturelle Engpässe sind nach wie vor unbewältigte Aufgaben.

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Indien im weltweiten Vergleich sehr stark ausgeprägt. Millionen von Inderinnen und Indern leiden immer noch unter extremer Armut.

Einige Faktoren, die diese Ungleichheiten verstärken, sind:

  • Einkommensungleichheit: Ein erheblicher Teil des Einkommens und des Vermögens ist in den Händen einer kleinen wohlhabenden Elite konzentriert, während die Mehrheit der Bevölkerung keine oder niedrige Einkommen und begrenzte Ressourcen hat.
  • Mangel an Bildung: Bildung ist ein entscheidender Faktor für sozialen Aufstieg und viele arme Menschen (besonders die Adivasi) haben begrenzten Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung.
Ärmliche Behausungen auf dem Land
  • Soziale und regionale Unterschiede: Die Ungleichheit variiert stark zwischen den verschiedenen Bundesstaaten und sozialen Gruppen. Die marginalisierten Gemeinschaften und die ländliche Bevölkerung der Mitte und des Nordens des Landes sind besonders von Armut betroffen.
  • Mangelnde soziale Absicherung: Ein Teil der Bevölkerung hat nach wie vor keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten, sauberem Wasser sowie Toiletten und lebt in spartanischen Verhältnissen. Dies führt zu einem Zyklus der Armut, da Krankheiten und schlechte Lebensbedingungen die wirtschaftliche Produktivität beeinträchtigen.

Die indische Regierung hat verschiedene Initiativen gestartet, um die Armut zu bekämpfen und die soziale Gerechtigkeit zu fördern. Trotz der Bemühungen bleibt die Ungleichheit jedoch eine erhebliche Herausforderung für Indien, denn die Hilfen kommen bislang kaum bei den Menschen an, die sie am meisten benötigen.

Alltägliche Eindrücke vom ländlichen Leben

Insgesamt bleibt somit die Unterstützung für Indien notwendig, um die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern, die Armut zu bekämpfen, die Gesundheitsversorgung zu stärken, Bildungschancen zu erweitern und den Umweltschutz zu fördern. Für alle diese Themen setzt sich der BGD auch zukünftig ein – so lange, bis sich die indische Regierung selbst um ALLE ihre Bevölkerungsgruppen kümmert.

Auch weiterhin gilt: Ihre Spenden kommen direkt den benachteiligten indischen Ureinwohnern zugute – unmittelbar und unbürokratisch. Immer wieder geprüft und bestätigt durch das DZI – Spendengütesiegel.

BasisGesundheitsDienst: beständig, gewinnbringend, direkt

Zusammenarbeit des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Stadtlohn mit dem BGD

2022 und auch in diesem Jahr fanden nach zweijähriger Corona-Pause am Geschwister-Scholl-Gymnasium wieder die traditionellen Solidaritätsläufe der Jahrgangsstufe 8 statt.

Beim Spendenlauf zählt jeder Kilometer

Zwei Drittel des Erlöses kommen jedes Mal über den BGD den indischen Ureinwohnern im Bistum Jabalpur zugute. Im Jahr 2023 wurde ein Betrag in Höhe von 2.970,00 Euro für den BGD überwiesen. Mit der verbleibenden Spendensumme von einem Drittel wird jeweils auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler ein lokales Projekt unterstützt.

Seit 18 Jahren bereitet Ulrich Martin, Lehrer am GSG und Initiator der Beziehung mit dem BGD, zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen der Fachschaft Religionslehre diese Aktion mit den Achtklässlern im Unterricht vor.

Initiator Ulrich Martin

Ulrich Martin: „Die Projektpartnerschaft mit dem Basisgesundheitsdienst ist fester Bestandteil unseres Schulprogramms. Sie eröffnet den Schülerinnen und Schülern eine gute Möglichkeit, den Einsatz der katholischen Kirche für eine friedlichere und gerechtere Welt kennenzulernen und die kulturelle Vielfalt der weltkirchlichen Gemeinschaft zu erfahren.“

Mit den Solidaritätsläufen konnten seit 2005 insgesamt mehr als 65.000 Euro an den BGD überwiesen werden.

Dhanyavaad (Hindi), ein herzlicher Dank, an alle Beteiligten!!!

———————————————————————————————————————————–

Filmvorführung: „LION“ – der lange Weg nach Hause

Mitte November lud der BGD zu einer beeindruckenden Filmvorführung ein. Der Film „Lion“ erzählt die wahre Lebensreise von Saroo, einem kleinen Jungen aus Indien, der von seiner Familie getrennt wird und in Kalkutta auf der Straße landet. Saroo wird in Australien adoptiert und beginnt als Erwachsener eine leidenschaftliche Suche nach seiner leiblichen Familie. Der Film thematisiert nicht nur die Suche nach verlorenen Wurzeln, sondern betont auch die Herausforderungen, vor denen viele indische Kinder in ähnlichen Situationen stehen.

Der BGD finanzierte 2012 einen Zufluchtsort für die Straßenkinder am Bahnhof von Katni. Das Asha Kiran („Strahl der Hoffnung“) bietet 52 Kindern eine sichere, familiäre Umgebung, zweimal täglich eine warme Mahlzeit und medizinische Versorgung. Diesen jungen Menschen, die oftmals verwaist sind oder aus finanzieller Not von ihren Eltern verstoßen wurden, wird dort ein „home away from home“ ermöglicht.

Bischof Almeida (3.v.l.) und Father Davis (1.v.r.)
bei einer Feierlichkeit am St. Aloysius Institute of Technology
in Jabalpur

Und so bleiben am Ende Hoffnung, Frieden, Freude und Liebe als die grundlegenden Werte und Emotionen, die für alle Menschen weltweit von großer Bedeutung für das Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit sind. Sie können Menschen zusammenbringen, Trost spenden und dazu beitragen, eine positive und harmonische Gesellschaft zu schaffen – wir glauben daran!

Der BGD-Vorstand dankt Ihnen – auch im Namen vieler beschenkter Adivasi-Familien – für Ihre finanzielle Unterstützung, die uns dabei hilft, unsere wichtige Arbeit fortzusetzen. Wir freuen uns sehr darüber, dass Sie an uns und unsere Projekte glauben, uns vertrauen und bereit sind, sich auch weiterhin durch Ihre Spenden daran zu beteiligen.

Mit herzlichen Grüßen aus Münster

wünschen wir Ihnen und Ihren Angehörigen ein friedliches Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr 2024!

WeiterlesenWeihnachtsbrief 2023

Osterbrief 2023

Liebe Freund*innen und Förder*innen des BasisGesundheitsDienstes,

die Welt stellt uns weiterhin mit all ihren Krisen – sei es den Kriegen, den Umweltkatastrophen und den damit verbundenen globalen wirtschaftlichen Herausforderungen – auf eine harte Probe. Fassungslosigkeit und das Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht breiten sich zunehmend aus. Die aktuellen Krisen stehen so sehr im Blickfeld, dass viele andere Notlagen weltweit nicht mehr die dringend nötige Aufmerksamkeit erhalten.
Als BGD ist es uns auch weiterhin ein großes Anliegen, die Menschen im Bistum Jabalpur nicht zu vergessen und so auch nach knapp 40 Jahren ein verlässlicher Partner zu sein. Darum ist es uns wichtig, darauf hinzuweisen, dass jede Spende – ob groß oder klein – einen echten Unterschied im Leben der Menschen bewirkt, die wir unterstützen.
Der BGD nimmt immer wieder die Lebenswirklichkeit von Menschen am Rande der indischen Gesellschaft in den Blick:

BGD-Projekte sind wirksam für Kinder, Familien, alte Menschen und Kranke

Wir schauen dorthin, wo andere wegschauen.

Wir möchten die Adivasi-Familien in ihren Lebenssituationen wahrnehmen und ihnen durch unsere Unterstützung vor Ort „Hilfe zur Selbsthilfe“ schenken. Dies braucht Zeit, Geduld und gegenseitiges Verständnis. Natürlich sind wir aber auch auf Ihre Spendenbereitschaft und Mithilfe angewiesen.

Dafür sagen wir auch im Namen der Adivasi:
„Danke“ – „dhanyavaad“

Endlich wieder fertiggestellte Projekte

Nach vielen Monaten des Stillstandes sind wir froh, nun wieder von Baufortschritten und auch Fertigstellungen aus dem Bistum Jabalpur berichten zu können:

Die neue 3-stöckige Wohnunterkunft für junge Männer

Am SAIT (St. Aloysius Institute of Technology) in der Nähe von Jabalpur konnte noch 2022 die zweite Etage des Hostels für Tribals errichtet und eingeweiht werden.

Father Davis George, der Leiter der Universität, berichtet mit Stolz, dass nun weitere 68 junge Männer hier Unterkunft finden und somit ihr Studium an der Hochschule aufnehmen können.

Die Unterbringung erfolgt in Einzel-, Doppel- und Dreibettzimmern sowie in Schlafsälen.

Insgesamt wohnen an diesem zukunftsträchtigen Ort nun 168 Studenten, die künftig überwiegend im Ingenieurbereich tätig sein werden, beispielsweise als Techniker, Architekten oder Computerspezialisten. Nicht selten sind es Absolventen von anderen Bistumsschulen, die jetzt ihren Bildungsweg dort weitergehen.

Somit nutzen sie ihre Chance, aus dem Teufelskreis der Armut zu entkommen.

Die ersten beiden Etagen (ebenfalls vom BGD finanziert) wurden bereits vor 10 Jahren erbaut und eingeweiht. Die überdachte Dachterrasse bietet den Studenten zudem viel Platz zum Trocknen ihrer Wäsche und einen sonnengeschützten sowie regensicheren Ort zum Aufhalten.

Bischof Gerald Almeida: „Das neue Tribal Hostel ist ein Segen für die jungen Menschen, ein echtes Geschenk für das Wohl dieser Jugendlichen aus einer sehr gefährdeten Gruppe der Gesellschaft. Ein positiver Beitrag von Seiten der Kirche.“

Angehende Ingenieure vor ihrer Wohnunterkunft

Neubau Doctors´ Quarters

Positive Nachrichten lassen sich auch aus Dindori verkünden. Dort, neben dem Mother-Teresa-Hospital, entsteht eine weitere Wohnunterkunft mit zwei Wohnungen für Ärzt*innen und ihre Familien.

Vor einigen Jahren finanzierte der BGD bereits den Bau eines ersten „Doctors´ Quarters“, in dem vier Familien eine neue Heimat gefunden haben. Auch in Indien stellt es nämlich eine Herausforderung dar, gut qualifiziertes Fachpersonal in ländlichen Gegenden einzustellen. Deshalb bietet eine Wohnung direkt neben dem Krankenhaus einen entscheidenden Vorteil, der im Ringen um Fachkräfte den Unterschied machen kann.

Die Arbeit der Ärzt*innen im Krankenhaus gewährleistet eine medizinische Versorgung für Menschen im Umkreis von gut 80 km. Verschiedene Fachärzt*innen aus den Bereichen Chirurgie, Anästhesie, Kinderheilkunde und Gynäkologie vervollständigen das engagierte Team, so dass ein breit gefächertes Behandlungsspektrum gewährleistet ist.

Durch dieses Projekt leistet der BGD wieder einmal einen lebensnotwendigen Beitrag zur Gesundheitsförderung der Landbevölkerung.

Die Arbeiten für diesen Neubau hätten eigentlich schon vor geraumer Zeit beginnen sollen. Zunächst haben jedoch die Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns sowie Lieferengpässe zur Verzögerung geführt.

In den vergangenen Monaten stand dann für die Bauarbeiter*innen die Reisernte auf ihren Feldern an, so dass jede helfende Hand hierfür eingesetzt wurde.

Für die Familien hat die Ernte eine enorme Bedeutung für ihre Ernährungssicherheit, aber auch für ihre Einkommensstabilität. Eine reichhaltige Reisernte trägt daher erheblich zur Bekämpfung von Hunger und Armut bei.

Nun schreiten die Bauarbeiten jedoch weiter voran und wir hoffen auf eine Einweihung in diesem Sommer.

Die Realisierung folgender Bauprojekte ist für die kommende Zeit angedacht:

  • Neubau einer Wohnunterkunft für 170 Jungen in Junwani
  • Neubau von zwei Wohnunterkünften (für jeweils 50 Mädchen und Jungen) in Dindori
  • Neubau von zwei Wohnunterkünften (für jeweils 50 Mädchen und Jungen) in Shapura

Das siebenköpfige Vorstandsteam ist gut für die zukünftigen Aufgaben des BGD gewappnet

Wolfgang Buskühl, Hildegard Rickert, Andrea Nettebrock, Frank Meyer (stehend v. l. n. r.)
Mechthild Black-Veldtrup, Anja Wiesner, Anna Kohlmann (sitzend)

Wir möchten Ihnen noch einmal unseren herzlichen Dank aussprechen und Ihnen versichern, dass wir Ihre Spende effektiv und verantwortungsbewusst einsetzen werden, um den Menschen in unserem Partnerbistum Jabalpur zu helfen. Gemeinsam können wir auch weiterhin viel erreichen und das Leben von benachteiligten Menschen in Indien nachhaltig verbessern.

Der BGD steht für mehr Gesundheit, Bildung, Umwelt- und Klimaschutz

und somit für eine bessere Zukunft.

Mit herzlichen Grüßen wünschen wir Ihnen und Ihren Familien friedvolle Ostertage

Hildegard Rickert, Mechthild Black-Veldtrup, Wolfgang Buskühl, Frank Meyer, Andrea Nettebrock, Anna Kohlmann, Anja Wiesner

WeiterlesenOsterbrief 2023

Osterbrief 2022

Liebe Freunde und Förderer des BasisGesundheitsDienstes,

fassungslos schaut die Welt in dieser Zeit auf die verheerenden Vorkommnisse in der Ukraine – es herrscht Krieg mitten in Europa! Millionen von Menschen fliehen aus ihrer Heimat und müssen all‘ ihr Hab und Gut hinter sich lassen; Familien werden auf unbestimmte Zeit getrennt. Angesichts dieses Krieges, der so viele menschliche Tragödien allgegenwärtig macht, wird das Bewusstsein dafür gestärkt, dass wir auf diesem einen Planeten auf Frieden und Gerechtigkeit angewiesen sind.

Das gemeinsame Einstehen füreinander, das sich in Solidarität und (Mit-) Menschlichkeit über alle Grenzen hinweg zeigt, ist ein aktuell stark verbindendes Element aller Hilfsorganisationen – weltweit.

Ziel kann es nur sein, dass jeder Mensch auf dieser Erde in Würde leben darf
und alle Ressourcen gerecht verteilt werden.

Für diese humanitäre Hilfe hat sich der BGD in den vergangenen Jahrzehnten immer eingesetzt und wird es auch weiterhin tun. Wir fühlen uns verbunden mit den Menschen in der Ukraine und möchten hiermit auch ein Zeichen für Frieden und Menschlichkeit setzen.

„give peace a chance“
WeiterlesenOsterbrief 2022

Weihnachtsbrief 2021

Liebe Freunde und Förderer des BasisGesundheitsDienstes,

zwischen Hoffen und Bangen – so lässt sich die aktuelle Situation in unserem
Partnerbistum Jabalpur beschreiben.
Bis Anfang November haben sich über 34 Millionen Inder mit dem Corona-Virus infiziert. Mehr als 450.000 Menschen sind an oder mit dem Virus verstorben. Die Dunkelziffer ist weiterhin deutlich höher einzustufen. Das Land hat bisher zwei große Infektionswellen erlebt, mit jeweils sehr langen Lockdowns von Ende April bis Ende Juli 2020 sowie von Mitte März bis Ende Juni 2021.

Es besteht aber Grund zur Hoffnung, da die Impfkampagne auch in Indien langsam Fahrt aufnimmt. Die Impfquote wird mit rund 25% vollständig geimpfter Inder angegeben. In einem der bevölkerungsreichsten Länder der Welt (1,38 Milliarden Menschen) stellt die Erreichung einer „Herdenimmunität“ eine besondere Herausforderung dar. Bis wann der lebensrettende Impfstoff auch in den weit abgelegenen Dörfern der Adivasi ankommen wird, ist derzeit nicht absehbar. Umso wichtiger ist weiterhin die Umsetzung der zahlreichen Schutz-und Hygienemaßnahmen.

WeiterlesenWeihnachtsbrief 2021

Pfingstbrief 2021

Liebe Freunde und Förderer des BasisGesundheitsDienstes,

seit nunmehr fast eineinhalb Jahren hat das Coronavirus unser aller Alltag fest im Griff. Nur
schwer können und wollen wir uns an die „neue Normalität“ gewöhnen.

Weiterhin blicken wir auch mit großer Sorge auf die Entwicklungen in Indien. Das Land ist eines der
am stärksten von Corona betroffenen Länder überhaupt. Sicher wegen seiner hohen
Bevölkerungsdichte in den Städten, den beengten Wohnverhältnissen und der mangelnden
medizinischen Versorgung vieler.

Ende April erklärte Regierungschef Modi in einer Ansprache an die rund 1,3 Milliarden
Bürger*innen seines Landes, dass sie sich „erneut in einem großen Kampf“ befänden . Vor wenigen
Wochen sei die Situation in Indien noch „unter Kontrolle“ gewesen, die neue Welle sei aber „wie
ein Sturm“ gekommen und ließe die Fallzahlen explodieren. Indien meldet zwischenzeitlich den
weltweiten Höchstwert an Neuinfektionen mit über 33 0.000 pro Tag
. Insgesamt haben sich
bereits deutlich über 16 Millionen Inder mit dem Virus infiziert. Eine besondere Gefahr geht
dabei von der „Indischen Corona Variante“ aus.

WeiterlesenPfingstbrief 2021

Weihnachtsbrief 2020

Liebe Freunde und Förderer des BasisGesundheitsDienstes,


wir sind seit mehr als 35 Jahren in unserem Partnerbistum Jabalpur in Zentralindien tätig,
um die von Armut bedrohten Ureinwohner zu unterstützen. Gemeinsam mit vielen Helferinnen
und Helfern haben wir in der Vergangenheit schon einige Krisen durchlebt, aber die aktuelle
Situation ist neu und erfordert drastische Veränderungen im Leben von jedem von uns. Was wir
jetzt brauchen und was zählt, ist weltweite Solidarität! Hierfür setzt sich der BGD auch in diesen
unsicheren Zeiten ein: Die Partnerschaft lebt und wirkt gerade auch während dieser Pandemie.

„Please pray for us…“ (Bitte betet für uns)

…heißt es immer wieder in den Mails und Nachrichten, die wir aus Indien erhalten. Die Zahl der
positiv auf das Covid-19-Virus getesteten Personen lag Anfang November bei über 8 Millionen
Indern und mehr als 120 Tausend Todesfällen im Land
. Man vermutet, dass die Dunkelziffer noch
sehr viel höher ist. Zudem sind Millionen von Existenzen bedroht, da die Arbeitslosigkeit stetig
zunimmt. Viele Wanderarbeiter und -arbeiterinnen, Menschen, die sich kleinere Geschäfte
aufgebaut haben, wie Rikscha-Fahrer beispielsweise, haben ihre Arbeit durch den monatelangen
„Lockdown“ verloren. Sie haben keine Absicherung und leben von der Hand in den Mund.

WeiterlesenWeihnachtsbrief 2020