Liebe Freunde und Förderer des BasisGesundheitsDienstes,
seit nunmehr fast eineinhalb Jahren hat das Coronavirus unser aller Alltag fest im Griff. Nur
schwer können und wollen wir uns an die „neue Normalität“ gewöhnen.
Weiterhin blicken wir auch mit großer Sorge auf die Entwicklungen in Indien. Das Land ist eines der
am stärksten von Corona betroffenen Länder überhaupt. Sicher wegen seiner hohen
Bevölkerungsdichte in den Städten, den beengten Wohnverhältnissen und der mangelnden
medizinischen Versorgung vieler.
Ende April erklärte Regierungschef Modi in einer Ansprache an die rund 1,3 Milliarden
Bürger*innen seines Landes, dass sie sich „erneut in einem großen Kampf“ befänden . Vor wenigen
Wochen sei die Situation in Indien noch „unter Kontrolle“ gewesen, die neue Welle sei aber „wie
ein Sturm“ gekommen und ließe die Fallzahlen explodieren. Indien meldet zwischenzeitlich den
weltweiten Höchstwert an Neuinfektionen mit über 33 0.000 pro Tag. Insgesamt haben sich
bereits deutlich über 16 Millionen Inder mit dem Virus infiziert. Eine besondere Gefahr geht
dabei von der „Indischen Corona Variante“ aus.
In einer Videokonferenz mit dem BGD Vorstand berichtete Bischof Almeida von ähnlich
beunruhigenden Zahlen aus seinem Bistum . Mit Hilfe eines kompletten „Lockdowns“ – verbunden
mit strengen Ausgangssperren – wird versucht die harte, dritte Welle zu brechen.
Die landesweit angeordneten Schulschließungen gelten weiterhin . Nur die die Jahrgänge 9 – 12 dürfen an
einigen Tagen zum Präsenzunterricht in die Schule. Für sie sind auch die Hostels geöffnet. Die Schüler*innen der
unteren Jahrgänge werden per Digitalunterricht (Homeschooling) unterrichtet. Wann die Schulen wieder in
einem „Normalbetrieb“ arbeiten können, ist derzeit nicht absehbar.
Hygiene- und Schutzmaßnahmen vom BGD helfen und wirken vor Ort!
Wie in vorherigen Briefen bereits berichtet , hat der BGD im letzten Jahr über 100.000 € als „Soforthilfe“ an das Partnerbistum Jabalpur überwiesen. Dieses Geld wurde für die Umsetzung zahlreicher Hygiene und Schutzmaßnahmen verwendet, verteilt auf drei Schwerpunktbereiche:
- Zwei Krankenhäuser
- 20 Basisgesundheitszentren und das Caritaszent rum JDSSS (Jabalpur Diocese Social
Service Society) - 30 Schulen sowie 33 Wohnunterkünfte für Schülerinnen und Schüler
Die folgenden Zahlen lassen erkennen, wie umfassend aber auch sehr konkret die finanzielle Unterstützung hilft. U.a. folgendes Material konnte beschafft werden:
- 50.000 Schutzmasken
- 200 Fieberthermometer
- 6000x Desinfektionsmittel
- 120 Nebelmaschinen zur Abtötung von Viren
- 1500 Liter Flüssigseife
- 100 Desinfektionsspender
- 12 Spezialbetten für Intensivstationen
- 120 Schutzanzüge
- 5 Beatmungsgeräte
In einem Bericht über den Einsatz der erworbenen Hygiene- und Schutzmaßnahmen am
„Mother Teresa Hospital“ in Dindori ist zu lesen:
„Wir haben alle Materialien verwendet, um die Sicherheit des Personals und der Patienten zu ge-
währleisten. Die regelmäßige Reinigung des gesamten Krankenhauses und des Campus mit Bleichpulver und Chlorwasserstoff-Spray gehört zur täglichen Routine. […]
Das Bewusstsein über die Gefahren des Virus wurde darüber hinaus in allen Dörfern der Region verbreitet. Beim Verteilen der Schutzmaterialien haben wir mündlich aufgeklärt und zusätzlich durch Broschüren und Plakate auf die Gefahren aufmerksam gemacht.“
Alltag im Partnerbistum Jabalpur in Bildern
Alle diese Hilfen sind dank Ihrer finanziellen Unterstützung realisiert worden!
Es gibt noch weitere gute Nachrichten in dieser trüben Zeit
Die Bauarbeiten an der Wohnunterkunft für junge Männer, am St. Aloysius Institute of Technology (SAIT) in Jabalpur, konnten in den letzten Monaten wiederaufgenommen werden. Pünktlich zum neuen Studienjahr in diesem Sommer wird das zweite Stockwerk bezugsfertig sein. So bekommen noch mehr junge Menschen, überwiegend Ureinwohner, die Gelegenheit ein
Studium aufzunehmen und damit einen sicheren Job mit festem Einkommen zu erlangen. Die Absolventen dieser Hochschule genießen hohe Anerkennung. Seit kurzem sind dort auch Masterabschlüsse möglich, so dass die Zahl der Studierenden kontinuierlich steigen wird .
Somit entwickelt sich das SAIT immer weiter zu einem Ort, an dem junge Menschen die Grundlagen für ein selbstbestimmtes und sicheres Leben legen.
In diesem Sinne bleiben wir hoffnungsvoll und freuen uns, dass wir mit unserer finanziellen Unterstützung in dieser Pandemiezeit so wertvolle und lebenserhaltende Hilfe leisten können.
DANKE, dass Sie dem BGD auch weiterhin treu verbunden bleiben.
Wir wünschen Ihnen eine angenehme Sommerzeit, in der die Corona-Situation sich hoffentlich zunehmend verbessern wird und alle ein stückweit mehr „Normalität“ zurückgewinnen können.
Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!
Hildegard Rickert, Dr. Mechthild Black-Veldtrup,
Wolfgang Buskühl, Jonas Rickert, Anna Kohlmann,
Andrea Nettebrock, Anja Wiesner